China.Table #686 / 10. Oktober 2023
- Israels Ärger über Pekings Reaktion
- Wasserstoff erste Wahl als Ersatz für Dieselloks
- Xi gegenüber US-Senatoren diplomatisch
- EU prüft Subventionen für Chinas Windkraft
- Country Garden vor Umschuldung
- Nordkorea liefert mysteriöse Waren an Russland
- Sinologen-Verband appelliert an die Verantwortung
- Lady of Liberty in Frankfurt ausgestellt
- Standpunkt vom Weltkongress der Uiguren
Liebe Leserin, lieber Leser,
mit Chinas wachsendem Anspruch, den Lauf der Dinge in der Welt erheblich mitzubestimmen, wächst auch die internationale Aufmerksamkeit für Haltungen und Positionen des Landes. In Israel zum Beispiel sind die Forderungen Pekings nach einer Zwei-Staaten-Lösung in der Palästina-Frage sehr bitter aufgestoßen. Sicherlich ist der Vorschlag aus chinesischer Sicht legitim. Aber er folgte unmittelbar nach einem Bombenhagel auf israelisches Staatsgebiet.
Ohne Empathie, ohne Gespür für die Tragik des Augenblicks und ohne die Fähigkeit, seine eigenen Interessen für den Moment zurückzustellen, wird es Peking schwer haben, irgendwann einmal als verantwortungsbewusste Weltmacht wahrgenommen zu werden. Viel tapsiger kann man seine Außenpolitik wahrlich nicht in die Welt posaunen. Michael Radunski hat in Israel nachgehört, was die Stellungnahme für das israelisch-chinesische Verhältnis bedeutet.
Die Debatte um eine mögliche Vereinnahmung der deutschen Sinologie durch den chinesischen Staat geht derweil in die nächste Runde. Während der Sinologen-Verband hierzulande die China-Forschenden an ihre Verantwortung erinnert, stellt der Weltkongress der Uiguren im heutigen Standpunkt klar, dass ihre Volksgruppe in Xinjiang unter ständiger Angst lebt. Der eine oder andere Sinologe scheint das zuletzt völlig übersehen zu haben.
Analyse
Schwerer Schlag für die Beziehungen zwischen China und Israel
Die israelische Reaktion ist eindeutig. „Wenn Menschen auf der Straße ermordet und abgeschlachtet werden, ist es nicht an der Zeit, eine Zwei-Staaten-Lösung zu fordern“, schreibt Yuval Waks, ein ranghoher Vertreter der israelischen Botschaft in Peking, beim Kurznachrichtendienst X. Israel erwarte von China eine stärkere Verurteilung der Hamas – schließlich habe China Israel doch sogar als Freund bezeichnet.
Israel befindet sich seit dem Angriff der Hamas am Samstag im Krieg. Aber die Klarheit von Waks Worten ist doch etwas überraschend. Waks ist als „deputy chief of mission“ der wichtigste Mann hinter dem israelischen Botschafter in Peking. Seine Aufgabe ist es, die Beziehungen zwischen Israel und der Volksrepublik zu pflegen. Und das gelang zuletzt äußerst gut.
Während China vor allem an Hightech und Rüstung aus Israel interessiert ist, nutzte Benjamin Netanjahu den Partner aus Asien für eine Diversifizierung seiner Außenpolitik. So wurden grundlegende politische Unterschiede übertüncht – bis zum Angriff der Hamas auf Israel und vor allem bis zur anschließenden Reaktion aus China.
- Geopolitik
- Israel
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Author: Melissa Anderson
Last Updated: 1699204082
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