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Die Lizenz von Binance wird von der Finanzaufsicht Bafin verweigert | FinanceFWD


Exklusiv: Die Kryptobörse Binance plante mit einer eigenen Lizenz in Deutschland und wollte damit groß expandieren. Doch nun hat die Finanzaufsicht Bafin nach Finance-Forward-Informationen dem Unternehmen eine Absage erteilt. Es handelt sich um den nächsten Rückschlag für die größte Kryptobörse der Welt.

Jonas Jünger ist erst seit wenigen Monaten als Deutschland-Chef der weltgrößten Kryptobörse Binance im Amt. Seine vermutlich wichtigste Aufgabe: dafür zu sorgen, dass Binance bei der Finanzaufsicht Bafin eine Lizenz erhält. Nur mit der Erlaubnis dürfte das Unternehmen hierzulande expandieren und werben. „Die regulatorischen Anforderungen sind zu Recht hoch“, sagte Jünger im Antrittsinterview mit der Börsenzeitung. „Eine Zulassung wäre auch für den Finanzstandort Deutschland ein starkes Signal.“

Die regulatorischen Anforderungen haben sich nun als offenbar zu hoch für Binance herausgestellt. Innerhalb der deutschen Finanzaufsicht Bafin sei die Entscheidung gefallen, der Börse keine Kryptoverwahrlizenz zu erteilen, heißt es von mit der Sache vertrauten Personen. Das hat die Bafin nach Informationen von Finance Forward dem Unternehmen klar zu verstehen gegeben.

Von einem Bafin-Sprecher heißt es, die Behörde äußere sich nicht zu Einzelunternehmen. Ein Binance-Sprecher teilt mit: „Auch wenn wir keine Details unserer Gespräche mit den Aufsichtsbehörden teilen können, setzen wir die Arbeit fort, um die Anforderungen der Bafin zu erfüllen.“ Es handele sich um einen „andauernden Prozess“. Weiter heißt es: „Wir sind zuversichtlich, dass wir das richtige Team und die entsprechenden Maßnahmen haben, um unsere Gespräche mit den Regulierungsbehörden in Deutschland fortzuführen.“

Ob es sich um eine formelle Absage handelt oder die Aufseher in den laufenden Gesprächen ihre Absicht zum Ausdruck gebracht haben, ist unklar. Klar ist: Das Signal ist deutlich.

Binance ist eine der größten Krypto-Apps in Deutschland

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In vielen europäischen Ländern steht die Börse zurzeit unter Druck, etwa in den Niederlanden, Frankreich und Großbritannien. Der Krypto-Player verlor Lizenzen und musste Märkte verlassen. Auch in Österreich hat Binance seinen Antrag für eine Lizenz auf Druck der Aufsicht zurückgezogen, wie Finance Forward berichtete. Zusätzlich wenden sich Geschäftspartner ab, darunter laut der Nachrichtenagentur Reuters der europäische Bankpartner Paysafe. Insbesondere die jüngst erhobene Klage der amerikanischen Börsenaufsicht SEC mit drastischen Vorwürfen gegen die Börse und ihren Gründer Changpeng Zhao – kurz CZ –  dürfte die Verfahren überall auf der Welt erschweren.

Ohne eine Lizenz – im Fall von Deutschland eine Kryptoverwahrlizenz – darf das Unternehmen keine Werbung machen. Das Wachstum ist dadurch beschränkt. So kamen schon Fintechs wie Crypto.com, Cakedefi von Influencer Julian Hosp und Uniswap ins Visier der deutschen Aufsicht.

Doch auch ohne Lizenz dürfte Binance zu den größten Krypto-Apps in Deutschland zählen. Wer möchte, kann Seite und App einfach ansteuern – dies ist nicht verboten. Laut Wirtschaftswoche kommt das Unternehmen auf zwei Millionen Kundinnen und Kunden. Die Firmenmarke gehört zu den bekanntesten im Kryptomarkt.

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Trotzdem ist Absage in Deutschland nun ein heftiger Rückschlag für Binance. Denn weiteres Wachstum wird langfristig nur funktionieren, wenn das Unternehmen auch werben darf. Zudem gehörte es zur Strategie, sich in allen Märkten um eigene Lizenzen zu bemühen. In Märkten wie Schweden, Litauen, Polen, Frankreich, Spanien und Italien gelang dieser Schritt auch.

Zu dem Fall in Deutschland heißt es vom Unternehmen: „Binance bleibt bestrebt, partnerschaftlich mit Aufsichtsbehörden auf der ganzen Welt zusammenzuarbeiten. Darüber hinaus konzentrieren wir uns darauf, unser Geschäft bereit zu machen, um vollständig konform zu den neuen EU-Vorschriften für Krypto-Assets (MiCA) zu sein.“ Bei MiCA handelt es sich um Vorgaben der Europäischen Union, die den Kryptohandel regulieren. Uneingeschränkt gilt MiCA ab dem 30. Dezember 2024.

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Author: Sonia Brown

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